Das Pferd zieht den Bus
In Frankfurt wird die Konzession für einen Betrieb mit Pferde-Omnibussen 1839 erteilt, die zunächst ohne feste Linien fahren.
Primär erfolgen die Fahrten vom Stadtzentrum über die Große Gallusstraße zum Taunusbahnhof. In den Folgejahren steigen immer mehr lokale Lohnkutscher in das gewinnversprechende Geschäftsmodell ein. Unter dem Zusammenschluss „Droschkenanstalt“ erhalten sie die Genehmigung, Reisende von und zum Taunusbahnhof sowie später auch zu den Bahnhöfen der Main-Neckar-Eisenbahn und der Main-Weser-Bahn zu bringen. Doch mehr und mehr Kutscher konkurrieren auf den gleichen Strecken um die Fahrgäste und unterbieten sich dabei mit den Fahrpreisen. Die Frankfurter Hotels reagieren schließlich genervt auf die unübersichtliche Situation und entscheiden sich für eigene Linien, die ihre Gäste zu den Bahnhöfen bringen und von dort abholen.
Ungeachtet der Bedürfnisse der Bevölkerung bleibt der Omnibusverkehr zunächst nur ein Angebot für Geschäftsreisende und Touristen.
Erst 1863, mit der Gründung der FOG (Frankfurter Omnibusgesellschaft), wird ein reguläres Liniensystem eingerichtet, dessen Linien ab 1866 mit Buchstaben bezeichnet werden. Die Linie A fährt quer durch die Stadt von der Bockenheimer Warte bis zum Hanauer Bahnhof (etwa an der Stelle der heutigen Haltestelle Zobelstraße), die Linie B verkehrt vom Westendplatz bis zum Offenbacher Bahnhof (Lokalbahnhof). Damit sind die beiden Mainseiten, von den Frankfurtern Hibbdebach und Dribbdebach genannt, erstmals mit einem öffentlichen Verkehrsmittel verbunden. Drei weitere Linien kommen hinzu und vervollständigen das Omnibusnetz im Frankfurter Stadtgebiet, bis 1866 eine Neustrukturierung den Betrieb auf der Sachsenhäuser Seite und nördlich des Mains bereits wieder aufhebt. Eine unsinnige Preispolitik – die Tarife werden im ständigen Wechsel erhöht und wieder gesenkt – und sich häufig ändernde Strecken vergraulen viele Frankfurter Fahrgäste. Auch ein überarbeitetes Linienangebot und die farbliche Kennzeichnung der Busse machen den Betrieb nicht wirtschaftlicher und kundenfreundlicher. Die Strecken sind besonders in den Nebenzeiten nicht ausgelastet und somit unrentabel. 1891 wird die letzte innerstädtische Linie zwischen Adlerflychtplatz und Hauptwache endgültig eingestellt. Lediglich eine private Pferde-Omnibuslinie kann noch bis 1913 zwischen Schönhof und Praunheim betrieben werden.1925 wird dann die erste Kraftomnibuslinie mit 20 Bussen eröffnet.